Der dunkle Pfefferminzton der Robert Oster Peppermint Tinte ist keine alltägliche Farbe, trägt jedoch nicht zu dick auf, ist hervorragend lesbar und bietet darüber hinaus tolle Schreibeigenschaften. Der Tintenhersteller Robert Oster kommt aus Australien und ist in der Schreibwarenszene bekannt für seine lebhaften Farben. Die Tinten werden in einer kleinen Manufaktur in Eigenregie hergestellt. Die Inspiration für die verschiedenen Tinten stammt laut Robert Oster von dem idyllischen Weinanbaugebiet Coonawarra, in dem der Hersteller ansässig ist.
Robert Oster Peppermint: Verpackung & Auftritt
Die Oster-Tinten werden in einem Fläschchen aus Plastik geliefert. Charakteristisch ist das goldfarbene, gezackte Etikett. Hierdurch haben die Tintenfässer von Robert Oster einen hohen Wiedererkennungswert. Praktisch: Die Bezeichnung der Tinte befindet sich auf dem Deckel. Hier wird ebenso der Farbton der Tinte dargestellt (auch wenn dieser ein wenig bläulicher ist als die Tinte). Ein schönes Detail.
Die Öffnung ist groß genug, um auch dickere Kolbenfüller zu befüllen: Ein Aurora Optima, Pelikan M1000 und Montblanc LeGrand lässt sich ohne Probleme betanken.
Obwohl das Tintenfass mit 50 ml fast das doppelte Füllvermögen besitzt, wirkt es nur wenig größer als die kleinen 30-ml-Tintenfässer von Diamine. Ein Pluspunkt in puncto Mobilität.
Die Seiten des Etiketts geben Aufschluss auf Herkunft und Intention des Herstellers.
Die Tinte: Farbe, Aussehen und Shading
Für dieses Review wurde mit einem Pelikan M405 (M-Feder) ein Rhodia A5 Block (No. 16) beschrieben. Wie immer haben wir uns darum bemüht, den Farbton so realistisch wie möglich darzustellen und die Nachbearbeitung an das beschriebene Blatt Papier angepasst.
Die Farbton der Tinte entspricht im Grunde einer recht dunklen Version des klassischen Pfefferminz-Farbtons. Mich persönlich erinnert Peppermint immer ein wenig an Ritter Sport Pfefferminz. Wer eine Tinte sucht, die etwas besonderes ist, ohne gleich zu laut oder extrem zu sein und sich hervorragend lesen lässt, der wird mit der Tinte glücklich werden. Gleiches gilt für Freunde kühlerer Grüntöne.
Was das Shading anbelangt, lässt sich eine schön anzuschauende und durchaus präsente, wenngleich nicht zu üppige Farbvarianz erkennen. Wenn man sich das Ergebnis der ein-, zwei- und dreischichtig übereinander liegenden Tintenstriche anschaut, erkennt man, dass es sich bei Robert Oster Peppermint nicht um einen Shading-Weltmeister wie etwa Diamine Autumn Oak handelt. Nichtsdestotrotz erzeugt die Tinte ein angenehmes, gefälliges Shading.
Das mögliche Shading-Spektrum lässt sich am besten anhand dieses Striches erkennen:
Wofür Robert Oster bekannt ist, ist die gewisse Komplexität der Tinten. Auch die hier gezeigte Peppermint-Tinte besitzt diese Komplexität. So ist das Gesamterscheinungsbild alles andere als flach oder plump, sondern farbintensiv, plastisch und angenehm präsent. Und wenn man genau hinschaut, dann offenbart sich an einigen tintenintensiven Stellen sogar ein kleiner Rotschimmer.
Genau diese kleinen Details sind es, die eine Tinte zu etwas besonderem machen.
Tintenfluss, Trockenzeit und Wasserfestigkeit
Das Verhalten der Tinte ist nicht zu beanstanden. Peppermint legt sich wie ein Film zuverlässig und präzise auf das zu beschriftende Blatt Papier. Der Tintenfluss ist unproblematisch, die Tinte keineswegs trocken. Die Trockenzeit ist unauffällig. Wasserfest ist Peppermint allerdings nicht.
Zusammenfassung
Meine Leidenschaft für Tinten habe ich – mit einzelnen Ausnahmen – in verschiedenen Phasen durchlebt. Angefangen hat die Passion mit braun. Dann kamen grün, rot, blau und grau. Seitdem ich von den „Standardfarben“ eigentlich alle Töne habe, die mir gefallen, suche ich vermehrt nach spannenden Nischen. Da ich meistens schreibe, um Informationen festzuhalten oder weiterzugeben, soll das Geschriebene jedoch ohne Anstrengung gut lesbar sein.
Zu diesen gut lesbaren Nischentinten zählt auch Robert Oster Peppermint. Die Tinte ist außergewöhnlich und farbmäßig komplex, gleichzeitig bietet sie hervorragende Schreibeigenschaften. Die Farbwahl ist natürlich immer eine Frage des Geschmacks; mir persönlich sagt der dunkle Pfefferminzton sehr zu. Und schon seit dem Schreiben der ersten Wörter mit Peppermint freue ich mich darauf, weitere Tinten aus dem Sortiment von Robert Oster kennenzulernen.